Radfahrer auf geräumten Radweg in Groningen

In den Niederlanden, wie hier in Groningen, werden Radwege zuerst geräumt © ADFC / Veenstra

Zweiter Corona-Winter: ADFC fordert zuverlässigen Winterdienst auf Radwegen

ADFC fordert hohe Priorität für den Winterdienst auf Radwegen

Der Fahrradclub ADFC fordert besonders vor dem Hintergrund der steigenden Covid-19-Infektionszahlen hohe Priorität für den Winterdienst auf Radwegen. Damit individuelle Autofahrten nicht unnötig ansteigen, müssen die Kommunen Radwege zuverlässig von Schnee und Eis befreien. So könne das Fahrrad als sicheres und klimafreundliches Verkehrsmittel auch im Winter für die Alltagswege genutzt werden, so der ADFC.

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Viele Menschen wollen auch in den kommenden Monaten zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen radeln. Sie haben kein Problem mit dem Winter – sondern mit schlechten Radwegen und dem Unfallrisiko, das ein glatter oder eingeschneiter Radweg bedeutet. Menschen sind auf dem Rad und zu Fuß besonders verletzlich. Mit der einseitigen Priorisierung des Autoverkehrs muss endlich Schluss sein.“

Städte können viel beitragen

Kommunen sind verpflichtet, verkehrswichtige innerörtliche Radwege und gefährliche Stellen zu räumen und zu streuen, und zwar vor Einsetzen des Schul- und Berufsverkehrs. Tatsächlich werden Radwege in vielen Städten erst nach den Fahrbahnen oder gar nicht geräumt. Oft wird Schnee oder Laub auch von den Fahrbahnen auf die Radwege geschoben. Es gibt bessere Beispiele: Münster oder Nordhorn haben erkannt, dass das Fahrrad auch im Winter ein großes Potenzial hat, Autoverkehr zu verlagern. Radfahrende bewerten den Winterdienst auf Radwegen im ADFC-Fahrradklima-Test dort besser als in den meisten anderen Städten und Gemeinden. Der ADFC fordert Kommunen auf, Schnee mit Räumfahrzeugen auf allen Radwegen schnell zu entfernen. Das so genannte „Schwarzräumen“ verhindert, dass bei schwankenden Temperaturen Spurrillen im Schneematsch zu Eis gefrieren. Wenn bei Glatteis gestreut werden muss, empfiehlt der ADFC den Einsatz von Sole, also Salzlösung, statt Streusalz und rät von scharfkantigem Splitt ab.

Gute Radwege sind entscheidend – auch im Winter

Auf kurzen Arbeitswegen unter fünf Kilometern pendeln im Durchschnitt 26 Prozent der Menschen mit dem Fahrrad; im Winter sind es weniger. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Alltagsradverkehr bei schlechtem Wetter in Städten mit guter Radinfrastruktur kaum zurückgeht. In Oldenburg oder Münster sind es zum Beispiel weniger als fünf Prozent Rückgang, in Städten mit schlechten Radwegen sind es dagegen bis zu 30 Prozent. Schneider: „Radwege müssen 365 Tage im Jahr in Topzustand sein. Nur so kann das Fahrrad ganzjährig zum Lieblingsverkehrsmittel in Deutschland werden.“

Hinweise an Redaktionen: Ein Themenfoto sowie ein Porträt von Ann-Kathrin Schneider finden Sie im blauen Medienkasten. Praktische Tipps zum sicheren Radfahren im Winter finden Sie unter www.adfc.de/wintertipps.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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Radfahrer auf geräumten Radweg in Groningen

Geräumter Radweg in Groningen

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ADFC | Geschäftsführerin Anne-Kathrin Schneider am 10. Juni 2021 in Berlin

ADFC | Geschäftsführerin Anne-Kathrin Schneider am 10. Juni 2021 in Berlin

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https://niedersachsen.adfc.de/pressemitteilung/zweiter-corona-winter-adfc-fordert-zuverlaessigen-winterdienst-auf-radwegen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Niedersachsen?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, davon ca. 22.000 in Niedersachsen, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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