Fahrradklima-Test Keyvisual grün

Fahrradklima-Test Keyvisual grün © ADFC | April Agentur

ADFC Fahrradklima-Test 2020

Niedersachsen: Hannover, Göttingen, Nordhorn und Westerstede überzeugen.

Hannover, den 19. März 2021

Niedersachsen verliert sein Alleinstellungsmerkmal als fahrradfreundlichstes Bundesland. Wie schon im letzten Test bewerteten die niedersächsischen Befragten die Fahrradfreundlichkeit mit der Durchschnittnote 3,8. Doch andere Bundesländer zeigen mehr Willen zur Verkehrswende.

Niedersachsen ruht sich weiterhin auf der fahrradfreundlichen Topografie und der verhältnismäßig guten Versorgung mit Radwegen aus, anstatt diese guten Voraussetzungen massiv zu nutzen und zu fördern. Dies sieht man auch an der geringen Anzahl (5) der Kommunen in Niedersachsen, die ihre Gesamtnote verbessert haben. Hingegen haben sich 13 Kommunen verschlechtert. Niedersachsen steht inzwischen auch nicht mehr als einziges Bundesland an der Spitzenposition, sondern muss sich die Spitze mit Baden-Württemberg teilen. Auch Schleswig-Holstein hat Niedersachsen bald eingeholt.

Der schleppenden Radverkehrsförderung in Niedersachsen steht ein rasant steigendes Interesse für den Radverkehr gegenüber. Das zeigt sich an der zunehmenden Anzahl der teilnehmenden Städte und Gemeinden in Niedersachsen: Im Jahr 2020 haben 109 von ihnen ausreichend Antworten bekommen, um in die Wertung zu gelangen, das sind 45 mehr als im Jahr 2018.

„Wir reden hier über die Schulnote ausreichend. Wenn Niedersachsen Fahrradland Nr. 1 bleiben will, kann dies keine zufriedenstellende Note sein. Das ist gerade mal bestanden“, so der Landesvorsitzende des ADFC Niedersachsen Rüdiger Henze zum Gesamtergebnis 3,8. „Unverkennbar erwarten die Menschen deutlich mehr Maßnahmen und Mut zum Handeln durch Politik und Verwaltungen um den Radverkehr entscheidend zu verbessern“. Zwar stellt das Land inzwischen bedeutend mehr Geld für den Radwegebau zur Verfügung. Eine Personalplanung, die den Autobahnbau an erste Stelle stellt, lähmt jedoch die Umsetzung von Maßnahmen.

Bundesweit fühlen sich 69 Prozent der Befragten nicht sicher beim Radfahren, 75 Prozent kritisieren zugeparkte Radwege und ganze 80 Prozent sagen: Die Radwege sind zu schmal. Das kann uns nicht ruhen lassen. Richtig frustriert sind die meisten Befragten von den fehlenden Verbesserungen seit der Corona-Pandemie: Quer durch alle Größenklassen vergeben sie hier die vernichtende Note 5,0. „Die meisten Städte haben also den Fahrradboom nicht als Chance genutzt, den Radinfrastrukturausbau zu beschleunigen, so wie es an vielen anderen Orten der Welt geschehen ist. Der Stellenwert des Radverkehrs und der Komfort beim Radfahren sind die gleichen Hauptkritikpunkte wie im letzten Fahrradklima-Test. Politik und Verwaltung müssen hier dringend aktiv werden – dem Bekenntnis zu mehr Radverkehr müssen auch Taten folgen“, so Henze. Gute, breite Radwege, durchgängige Netze, Radschnellwege für Pendlerinnen und Pendler und viel mehr komfortable Fahrradparkhäuser und Fahrradabstellanlagen sind nur einige Beispiele. Schließlich hilft mehr Radverkehr allen: Menschen, Städten und dem Klima.

Die ausführliche Pressemitteilung als PDF finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Fahrradklimatest:

Hintergrund ADFC-Fahrradklimatest kurz erklärt

Auswertung Fahrradklimatest 2020

Städteranking Niedersachsen 2020

Teilnahmezahlen Niedersachsen 2020


https://niedersachsen.adfc.de/pressemitteilung/adfc-fahrradklima-test-2020-14

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