ADFC-Fahrradklima-Test 2022: Die Ergebnisse sind da

Der ADFC-Fahrradklima-Test fragt alle zwei Jahre danach, wie zufrieden die Menschen vor Ort mit ihrer Situation als Radfahrer:innen sind. Das Ergebnis der Umfrage 2022: Das Klima fürs Fahrrad in Deutschland ist weiter nur ausreichend.

Keyvisual ADFC-Fahrradklima-Test 2022
Fahrradklima-Test 2022 © ADFC | April Agentur

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Die Ergebnisse helfen Städten und Gemeinden dabei, ihre Fahrradfreundlichkeit zu bestimmen und sind eine Orientierungshilfe. Am 24. April 2023 wurden sie in Berlin präsentiert.

Sie zeigen: Das Klima fürs Fahrrad in Deutschland ist weiter nur ausreichend. Mit einer Gesamtnote von 3,96 hat es sich erneut verschlechtert (2020: 3,93).

Großstädte können sich leicht verbessern

Leicht verbessert hat sich die Kategorie der Großstädte über 500.000 Einwohner:innen. Hier wird positiv bewertet, dass die Fahrradförderung in jüngster Zeit zugenommen hat. Auch das Angebot von öffentlichen Leihrädern und mehr Fahrradparkplätze kommen bei Radfahrer:innen gut an.

Verkehrswende auf dem Land stockt

Der ADFC-Fahrradklima-Test befasste sich 2022 intensiver mit dem Radfahren auf dem Land und im Umland der Städte. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt: Auf dem Land und in kleineren Städten passiert nicht viel für den Radverkehr, obwohl die Bedingungen zum Radfahren hier eigentlich gut sind.

Eine Ausnahme ist die Stadt Wettringen, die in der kleinsten Ortsgrößenklasse vorne liegt und sich zudem über den Sonderpreis in der Kategorie „Radfahren im ländlichen Raum“ freuen kann.

Hohe Energiekosten motivieren, aufs Rad zu steigen

Neben Gesundheit, Spaß und Sport, der Flexibilität des Fahrrads und der Umweltfreundlichkeit, wurden auch vermehrt Kostengründe als Motivation zum Radfahren angegeben.

Die steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten durch Russlands Krieg gegen die Ukraine zeigen sich deutlich: 2022 gaben 49 Prozent der Teilnehmenden an, aus Kostengründen aufs Rad zu steigen (2020: 33 %). Besonders hoch sind die Steigerungszahlen bei den kleineren Ortsgrößen: So wächst der Anteil in den Orten unter 20.000 Einwohner:innen von 24 Prozent auf 43 Prozent.

Radinfrastruktur mangelhaft

80 Prozent der Teilnehmer:innen bewerten Radwege als zu schmal und die Radinfrastruktur als mangelhaft (Note 4,7). Gleichzeitig stufen die Teilnehmer:innen die Breite der Radwege als immer wichtiger ein. Auch Komfort bewerten sie inzwischen höher.

Alle Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Test 2022

Gefahr für die Verkehrswende

Eine schlechte Infrastruktur bremst nicht nur ein Mehr an Radverkehr aus, sondern das Radfahren macht immer weniger Spaß – und das kann Menschen davon abhalten, weiter aufs Rad zu steigen.

Der zehnte ADFC-Fahrradklima-Test zeigt die Unzufriedenheiten. Er zeigt aber auch, dass Kommunen, die an einigen Stellschrauben drehen, mit besseren Noten belohnt werden – wie Köln, das 2020 noch Schlusslicht bei den Großstädten war, sich zwei Jahre später aber als Aufholer feiern kann.

Teilnahmerekord beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022

Rund 245.000 Menschen haben sich 2022 an der Umfrage beteiligt und dabei 1.114 Städte und Gemeinden bewertet (2020: 1.024; 2018: 683). Damit liegen für 65 Prozent der Bevölkerung in Deutschland Angaben zur Fahrradfreundlichkeit ihrer Wohnorte vor. Alle bewerteten Orte zusammen repräsentieren rund 54 Millionen Menschen im Land.


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